Schulgemeinschaft feiert 50 Jahre Brühlschule
Mit Verdis Triumphmarsch, gespielt von den „Papmaminos“, einem Bläserensemble aus Papas und Mamas, ziehen sie ein in die voll besetzte Schlierbachhalle: Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4, mit bunten Kostümen, die bereits neugierig machen auf die folgenden Vorführungen. Schulleiter Matthias Schimmel spricht gar von einer „Arena di Neuler“, in der man jetzt eine Zeitreise erleben werde, von 1969, als die Schule eingeweiht wurde bis zur Gegenwart.
Als erste treten zwei gewitzte Schüler auf, als Bürgermeister Konrad Brenner und Pfarrer Zodel, gewissermaßen die Urväter der Brühlschule: „Nur wer lernt, der wird gescheiter. Wer gescheiter, der kommt weiter“, lassen sie die Zuhörer wissen und der Chor singt voller Begeisterung dazu „Man feiert ein Fest in Neuler.“ Das war der Anfang vor 50 Jahren, doch nach zehn Jahren musste die Schule schon erweitert werden. Voraus ging der Beschluss der Landesregierung, Klassen über 35 Kinder aufzuteilen. Für 1,1 Millionen DM kommt Bauabschnitt 2 und die Kinder singen als Handwerker „Wer will fleißige Handwerker sehn?“
Verkleidet mit grauem Haar und Halbglatze stellt ein Bursche den Schulleiter Otto Schuldes dar und verkündet, frei nach Wilhelm Busch: „Also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was lernen muss!“
1983 wird die Schlierbachhalle eingeweiht, 1986 tritt Manfred Fischer als Bürgermeister an. Auch er wird von einem feschen Grundschüler dargestellt, der verspricht, für die klamme Gemeinde Mittel aus Stuttgart zu organisieren. Und wieder wird gebaut, dritter Bauabschnitt, 1989 eingeweiht. „Ich bin der Bauarbeiter und baue immer weiter“, singen die Kinder und tanzen die „Vogelhochzeit“, die zum Abschied von Schulleiter Otto Schuldes 1991 aufgeführt wurde.
Dieter Lehmann hieß sein Nachfolger, auch er treffend dargestellt mit hoher Stirn, er schafft es, die Fachräume auf den neuesten Stand zu bringen. Ein engagierter Biologielehrer züchtete sogar weiße Mäuse, die sich über Nacht befreien und im ganzen Schulhaus für Angst und Schrecken sorgen. Ganz im Gegensatz zu den Mädchen und Buben, die als Mäuse verkleidet über die Bühne tanzen und großen Applaus bekommen.
Der Wechsel von Lehmann zu Matthias Schimmel, Rope Skipping im Turnunterricht gibt es zu sehen, sogar die neue Bürgermeisterin 2018, Sabine Heidrich, trefflich dargestellt von einer Grundschülerin. „Egal ob heute, morgen, gestern, für das Leben lernen ist am besten“, lautet das Resümee des Schulchores, das von Matthias Schimmel am Klavier begleitet wird. Danach geht das Fest mit Ausstellungen, Spielen und Bewirtung in der Schule weiter.
© gek Schwäbische Post 05.04.2019